Der Kärntner Rinderzuchtverband veranstaltete am 26. Jänner 2013 den Charolais-Züchtertag. Zahlreiche Züchter waren der Einladung ins Gasthaus Jerolitsch in Krumpendorf gefolgt. Obmann Gehard Pucher blickte in seinem Bericht auf die Aktivitäten im Jahr 2012 zurück. Neben den beiden Exkursionen standen vor allem die 8. Kärntner Fleischrindermesse mit Versteigerung und die Herbstversteigerung im Mittelpunkt. Vor allem die Herbstversteigerung mit einem Durchschnittspreis von 2700 € netto trug zu einem positiven Jahresabschluss bei. DI Nadja Schuster verwies in ihrem Geschäftsbericht auf die positve Entwicklung der Charolaiszucht in Kärnten und Österreich hin. Mit 884 Kühen auf 68 Zuchtbetrieben stellt Kärnten gut die Hälfte aller Charolaiskühe Österreichs. Auch bei den Leistungsdaten liegt Kärnten deutlich über dem Österreichschnitt. Die positive Qualitätsentwicklung spiegelt sich in den Ergebnissen der Kuh- und Stierbewertungen wider. DI Schuster blickte kurz auf die Ergebnisse der Fleischrindermesse zurück. Sie unterstrich die züchterische Leistung der Kärntner Charolaiszüchter, da seit der Einführung der ZAR-Auszeichnung für Lebensleistungskühe der Fleischrinder 2011 auch im Jahr 2012 eine Kärntner Charolaiskuh diese Kriterien erfüllt hat. DI Schuster blickte zudem voraus auf die 3 großen Fleischrinderveranstaltungen im Jahr 2013, bei denen mit der Wahl der Miss Charolais 2013 die Rasse Charolais wieder ganz im Mittelpunkt stehen soll. Außerdem wurde das Samenangebot für die Kärntner Züchter vorgestellt, dass neben BAM BAM MS (Ulrich x Jaquille), BLACK OUT (Picador x Neron) und REPAIR (Jumper x Cardinal) die Kalbinnenstiere ALTHOFEN (Igloo.Mic x Empereur), UNIBLOC (Ohio x Impair) und TOLEDO (Nelson x Habit) beinhaltet.
Der Obmann des Kärntner Rinderzuchtverbandes DIr. Sebastian Auernig dankte allen Züchtern für die geleistete Arbeit und appellierte zugleich auch an den bevorstehenden Veranstaltungen zahlreich teilzunehmen.
Fütterung im Zuchtbetrieb
Ing. Johann Häusler vom LFZ Raumberg/Gumpenstein führte in seinem Vortrag einige interessante Aspekte für die Charolais-Züchter aus. Neben der Fütterung der Kuh stellte er den Einfluss der Fütterung bei der Kalbinnen-Aufzucht auf die Euterbildung dar, die ja gerade auch im Muttekuhbetrieb wesentlich für die spätere Milchbildung ist. Interessant waren auch die Beobachtungen im durchgeführten Weideversuch, wo die Charolais-Kreuzungstiere bis zu einem Drittel wenigerFutter verbrauchten als die Vergleichsgruppe der Doppelnutzungsrasse. Dies ist eine weitere Bestätigung für die Rasse Charolais hinsichtlich Grundfutterverwertung! ÖR Josef Fradler verwies in seinem Referat auf die geänderten Rahmenbedingungen am europäischen Rindfleischmarkt. War früher die Preisspitze für R3 Stiere in Italien, so ist dies heute in Deutschland und Österreich. Dies hatte im Jahr 2012 auch Auswirkungen auf den Markt für Einsteller, wo neben Italien vor allem auch in Deutschland als wichtiger Abnehmer auszeichnete.
Autor: Stefan Tröstl