Der gemeinsam vom NÖ Genetik Rinderzuchtverband und LKV Niederösterreich organisierte Charolaiszüchtertag startete mit einer Betriebsbesichtigung bei Familie Ölzant im nördlichen Waldviertel. Der Biobetrieb bewirtschaftet derzeit eine landwirtschaftliche Fläche von ca. 100 ha, wovon 50 ha Grünland sind. Anita und Reinhard Ölzant übernahmen den Betrieb 2002, stellten auf Mutterkuhhaltung um und mit dem Stallneubau 2004 wurde der Betrieb immer wieder erweitert. Die ersten Zukäufe von Charolaiszuchtkühen 2011 vom Betrieb Vollnhofer waren der Beginn der Charolaisreinzucht. Sohn Markus ist die Charolaisbegeisterung ebenso anzumerken, wie der gesamten Familie Ölzant. So verwundert es nicht, dass durch weitere Zukäufe, zum Teil auch aus Frankreich, die Herde mittlerweile auf 19 Zuchtkühe samt Nachzucht angewachsen ist.
Insgesamt stehen immer zwischen 35 und 40 Mutterkühe auf dem Betrieb, wobei die nicht zur Zucht taugliche und Kreuzungstiere meist im Alter von 12 bis 15 Monaten über die Biovermarktungsschienen verkauft werden. Der Betrieb versucht den Großteil der Charolaisherde mittels künstlicher Besamung zu belegen. Allerdings steht auch ein gut 2-jähriger Russ x Saumur Zuchtstier für den Deckeinsatz bereit. Die oben genannte Begeisterung für die Rasse spiegelt sich auch in den erfolgreichen Teilnahmen auf diversen Schauen wider. So konnte Familie Ölzant mit Inka (V: OkapiBB) 2014 in Bergland einen Gruppensieg, mit Jogl (V: Trezegoal) 2016 bei der Bundesschau in Maishofen einen Gruppenreservesieg oder mit Kati (V: Hook) den Reservechampiontitel verbuchen.
Im Anschluss an die Stallführung versorgte Familie Ölzant die zahlreichen Besucher mit köstlichen Mehlspeisen sowie Kaffee und diversen Getränken. Beim abschließenden fachlichen Teil im Gasthaus Führer dankte Rassesprecher Christian Krehan den Organisatoren Ing. Josef Fleischhacker und Insp. Gerhart Scheibenreiter für die gute Oraganisation des Stammtisches und Familie Ölzant für die interessante Betriebsbesichtigung sowie die tolle Verköstigung. Kontrollinspektor Scheibenreiter präsentierte die aktuellen Leistungsabschlusszahlen sowie die Serviceangebote seitens des LKV sowie des NÖ Tiergesundheitsdienstes. Zuchtleiter Ing. Josef Fleischhacker dankte den Züchtern, insbesondere jenen, die durch ihre Teilnahmen an Schauen, wie dem Fleischrindertag in Bergland, wesentlich zum Gelingen dieser Veranstaltungen beitragen. Er betonte, dass die Charolaiszüchter es immer wieder schaffen, eine der größten Rassegruppen zu stellen. Außerdem verwies er hinsichtlich der Abschlusszahlen auch darauf, dass die Charolaisrassegruppe immer wieder wächst und begrüßte mit Familie Graussam wieder eine neue Züchterfamilie. Ing. Fleischhacker ging auch auf das neue Samenprogramm sowie Neuerungen im Bereich des neuen Zuchtprogramms ein. Er unterstrich dabei die Notwendigkeit der sorgfältigen Datengrundlagen, insbesondere der Abstammungssicherheiten. Mit den Hinweisen auf die nächsten Veranstaltungen klang in gemütlicher Runde mit interessantem Erfahrungsaustausch der Stammtisch aus.