Seit die Organisation „Fleischrinder Austria“ die Zuständigkeit der Zuchtprogramme der einzelnen Fleischrinderassen übernommen hat, gibt es in diesem Bereich einige Neuerungen. Bisher wurden die Zuchtprogramme von den Zuchtorganisationen in den einzelnen Bundesländern geführt, was zur Folge hatte, dass die Zucht trotz niedriger Herdebuchzahlen je Bundesland in verschiedene Richtungen gelenkt wurde. Künftig wird für jede Rasse ein österreichweiter Ausschuss tätig sein, in dem sich aktive Züchter aus den einzelnen Bundesländern mit der Umsetzung des Zuchtprogramms beschäftigen. Die Vorteile der Arbeit eines bundesweiten Zuchtausschusses liegen in der Verfolgung eines Zuchtziels sowie einem einheitlichen Spermaangebot was den Fortschritt in der Zucht erleichtern bzw. verbessern sollte.
Am vergangenen Freitag fand in Villach die erste Sitzung des österreichweiten Zuchtausschusses Charolais statt. Auf der Tagesordnung standen dabei die Wahlen des Vorsitzenden und dessen Stellvertreters sowie eine Diskussion über den künftigen Weg der Rasse Charolais. Der Einladung folgten nicht nur die entsandten Ausschussmitglieder sondern auch weitere Züchter aus fast allen Bundesländern. Als Vorsitzender wurde ÖR Gerhard Pucher aus Kärnten gewählt, als sein Stellvertreter der Niederösterreicher Christian Krehan. Weitere Mitglieder im Ausschuss sind Gottfried Schachinger (OÖ), Peter Winkelmayer (STMK), Christian Breuss (VLBG), Hermann Eberhard (K) und Johann Egger (S). Um den Teilnehmern einen Einblick in das Zuchtprogramm und die Zuchtwertschätzung zu geben, präsentierte der GF von kärntnerrind, Ernst Lagger die wichtigsten Eckdaten zu diesen Themen. Anschließend gab es dazu eine Diskussion. Großen Wert wurde dabei auf die Definition des Zuchtziels gelegt. Auch das Wort Hornloszucht ist in der Diskussion öfters gefallen. Die Mitglieder des Zuchtausschusses sind nun mit den Vorstellungen der Züchter bestens betraut und können ihre Arbeit als Rassevertreter starten.